Bayer legt Akten potenzieller Gegner an
2018 übernahm der Bayer-Konzern den Pestizid- und Saatguthersteller Monsanto. Monsanto ist verantwortlich für das umstrittene Pflanzenschutzmittel Glyphosat. Im Mai 2019 wurde bekannt, dass Monsanto geheime Listen mit persönlichen Daten von Wissenschaftler.innen, Journalist.innen und Politiker.innen angelegt hat, die in die Kategorien „Gegner“ und „Unterstützer“ von Glyphosat eingeteilt sind. Diese Listen existieren für sieben Länder: Deutschland, Italien, Spanien, Polen, die Niederlande und in Großbritannien. In Deutschland sollen 300 Menschen auf dieser Liste stehen. Gesammelt wurden Tweets und Online-Beiträge, politische Äußerungen zu TTIP oder Atomkraft oder die Namen von Personen, die Tweets mit entsprechendem Inhalt weiter gesendet haben.
Das Deutsche Umweltinstitut in München forderte Bayer auf, diese persönlichen Dossiers zu löschen. Bayer weigerte sich: Man habe schließlich nur öffentlich zugängliche Informationen zusammen gestellt und Bayer habe ein berechtigtes Interesse daran, „die für unser Unternehmen relevanten Meinungen von Interessengruppen und der breiten Öffentlichkeit zu kennen und besser zu verstehen.“
Das Deutsche Umweltinstitut stellt einen Musterbrief zur Abfrage der persönlichen Daten bei Bayer auf seiner Webseite bereit. (Quelle: umweltinstitut.org)